Hyperurikämie und Gicht

Wenn ein menschlicher Organismus über längeren Zeitraum zu viel Eiweiß aufnimmt, oder zu extrem fastet, kann es zur Hyperurikämie und schließlich sogar zur Gicht kommen. Was genau dabei im Körper vorgeht möchte ich Ihnen im folgenden Artikel erklären. Im Allgemeinen wird die Hyperurikämie und die Gicht zu den Stoffwechselstörungen gezählt.

Anzumerken ist außerdem das diese Krankheit besonders für Sportler, welche viele Eiweißpräparate zu sich nehmen gefährlich ist.

Hyperurikämie

1. Form: Angeborene Form. Durch einen genetischen Defekt wird zu viel Harnsäure gebildet.
2. Form: Erworbene Form. Zivilisationskrankhit.

Harnsäure fällt im normalen Stoffwechselgeschehen an: Sie ist das Endprodukt aus dem Abbau von bestimmten Zellbestandteilen, den so genannten Purinen. Eine etwa gleich-große Menge nimmt man mit der Nahrung jeden Tag auf. Die Harnsäure wird mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

Der Mensch hat also immer Harnsäure im Blut. Der Harnsäurewert sollte bei 6,5 mg pro 100 ml Blut liegen. Ab 6,5 – 7 mg spricht man bereits von einer Hyperurikämie. Steigt der wert über 7 mg kristallisiert sich die Harnsäure im Blut und es kommt zu Gicht.

Hyperurikämie = Hyper – zu viel; urikämie – Harnsäure im Blut.

Gründe für Hyperurikämie bzw. Gicht

1. Es wird zu viel Eiweiß aufgenommen (oft bei Sportlern)
   Der Mensch kann nur 40 g Eiweiß pro Mahlzeit verstoffwechseln (1g pro 1kg Körpergewicht)
   Das überschüssige Eiweiß wird von den Muskeln in die Leber transportiert und dort umgebaut.

   Überschüssiges Eiweiß wird zu Glucose umgebaut. Dabei entsteht Harnsäure.

2. Der zweite Grund hängt mit über Unterernährung bzw. Fasten zusammen.
   Dies passiert wenn weniger als 10% der Gesamtenergiemenge nicht in Form von Glucose aufgenommen wird.

   Bei Unterernährung baut der Körper Eiweiß wieder zu Glucose um.

Gicht

Dieser Überschuss von Eiweiß in Blut führt zu Gicht. Dabei kristallisiert die Harnsäure im Blut. Außerdem wird durch die hohe Konzentration wird das Nierengewebe angegrif-fen.

Stadien von Gicht

1. Erhöhte Harnsäurewerte aber noch kein sichtbares Krankheitsbild.
2. Im zweiten Schritt kristallisiert sich die Harnsäure aus und es kommt zu einem Gichtanfall. Meistens zuerst beim Gelenk des großen Zehs, da dieses das am häufigsten belastete Gelenk ist. Es kommt dann zu großen, heißen Schwellungen die heftige Schmerzen verursachen und 2 bis 3 Wochen dauern.Dieser Gichtanfall passiert meistens nach einem üppigen Mahl in Kombination mit Alkohol.

4. Jetzt hat sich die Gicht, da meine keine Diät im 2 Stadium gehalten hat, zu einer chronischen Krankheit entwickelt. Es kommt jetzt zu chronischen Gichtknochen und Entzündungen. Überall wo Knorpel sind bilden sich Knoten und es kommt zu Gelenksdeformationen.

25% der Patienten sterben der Gichtniere (Ablagerungen von Harnsäurekristallen).

Ein Gichtanfall beim Gelenk des großen Zehs. Dieses ist das am häufigsten belastete Gelenk ist.

Diätetische Maßnahmen bei Gicht

1. Bei Gicht muss der Harnsäurewert reduziert werden.
2. Nicht mehr als 15% von der Gesamtenergiemenge an Eiweißen aufnehmen.
3. Max. 300 mg Purine (1) pro Tag durch Nahrung aufnehmen. Purine sind vor allem in organischen Lebensmitteln (Tieren) enthalten sowie in allen anderen Produk-ten die hochwertiges Eiweiß enthalten. Man sollte also vor allem Innereien be-sonders vermeiden, da diese viel DNA enthalten. (Beispiele: Fleischextrakt, Hülsenfrüchte (Erbsen), Innereien, Bries (Milchdrüse beim Kalb), Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte)
4. Bei Übergewicht muss das Körpergewicht reduziert werden.
5. Viel Flüssigkeit aufnehmen.
6. Komplet auf Alkohol verzichten, da dieser die Harnsäuresauscheidung verringert.
7. Höchstens 1 Mal die Woche Fisch und 2 Mal die Woche Fleisch. (Portionen zu je 100g)
8. Haut von Fisch, Geflügel und Schwein meiden.
9. Keine Hülsenfrüchte
10. Bei der Garmethode ist Kochen besser Braten. (Barten löst die Purine heraus)
11. Eiweißquelle: Milch und Milchprodukte (Vegetarische Diät)
12. Keine zu extreme Fastenkur.
13. Sport ist nur in maßen erlaubt da es dabei zum Abbau von Körperzellen kommt.
14. Bei einem akuten Gichtanfall muss auf Nahrung verzichtet werden. (4 -5 Tage nur Trinken – 2 l Wasser oder Tee) Ein akuter Gichtanfall ist für den Patienten sehr schmerzhaft.

(1) Definition Purine: Stickstoffhaltige Zellkernanteile. Normalerweise sollte man bis zu 700mg Purine pro Tag aufnehmen. (Puringehalt muss berechnet werden. Buch Seite 336)

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